Eigentlich habe ich nur eine schöne Fibel gesucht, mit der ich einen Umhang schließen wollte. Als ich dann auf dieses Amulett stieß, zog es mich sofort in seinen Bann! Zeitlich könnte man es einordnen (wäre es denn ein Original!) in die Eisenzeit oder Spätantike, also etwa in das ausgehende 5. Jhd. Darauf weisen Ornamentik und Symbole hin. Symbole hatten für die Kelten eine sehr große Bedeutung und nicht jedes durfte von jedermann verwendet werden! So waren bestimmte Symbole ausschließlich für die mächtigen Druiden vorbehalten, wie z.B. die Triskele, der man heilende Kraft nachsagte.
Auf diesem Amulett sehen wir ein Knotenmuster – das Symbol für die Unendlichkeit: der Lebensweg des Menschen auf verschlungenen Pfaden, dessen Seele nach dem Tod wiedergeboren wird. Darauf: drei Figuren. Die Zahl 3 hat in der keltischen Mythologie eine besondere Bedeutung – als heilige Zahl repräsentiert sie das Gleichgewicht des Seins: Körper – Geist – Seele, Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, Erde – Wasser – Luft. Und nicht zuletzt finden wir hier das Pferd, das die Kelten als heilig verehrten, weshalb es nicht nur Opfertier war, sondern sogar Grabbeigabe. Die Kelten sahen in ihm ein magisches Geschöpf, das Lebenskraft, Freiheit, Schönheit ausstrahlte. Das Krafttier Pferd steht für das Sein im Hier und Jetzt, die Intuition, Liebe und Freundschaft, Wahrnehmung und Wahrhaftigkeit, Magie und Weiblichkeit.
