Eine Frage, die ich mir im Training leider oft stellen muss, ist folgende: Was hat dazu geführt, dass ein Pferd seine Lauffreude verloren hat?
Dies passiert nicht von heute auf morgen, sondern ist ein schleichender Prozess. Der Mensch sagt: das Pferd ist „triebig“. Oder: „Der muss erst wach werden, dann geht’s!“ Indessen hat sich das Pferd in sich selbst zurückgezogen und nimmt seine Umwelt nur noch bedingt wahr. Und schlimmer noch: der Mensch bemerkt dies nicht einmal!
Dabei muss man dem Pferd nur in die Augen schauen und blickt dort tief in seine Seele. Es ist doch der Geist des Pferdes, mit dem wir kommunizieren, den und auf den wir ganz besonders achten müssen, um der Persönlichkeit an unserer Seite ein Partner sein zu können. Wie sonst funktioniert denn eine Partnerschaft? Wenn einer befiehlt und der andere gehorcht handelt es sich definitiv nicht um eine Partnerschaft, aus der Harmonie erwächst. Und streben wir nicht genau danach – eine harmonische Beziehung mit unserem Pferd, leicht und unbeschwert, in der beide das Recht haben, gehört und geachtet zu werden? Dazu gehört eben auch, den anderen zu lassen, was und wer er ist. Ein Pferd ist und bleibt ein Pferd mit all seinen Instinkten. Und dies gilt es unbedingt zu beachten! Es ist nicht nur unsere Aufgabe, sondern unsere Pflicht als Mensch, dafür zu sorgen, dass es unserem Pferd gut geht und somit den Umgang und das Training so zu gestalten, dass sich das Pferd wohlfühlt und etwas lernen kann, was es für sich nutzen kann. Und erst wenn sich eine Atmosphäre eingestellt hat, in der sich beide wohlfühlen kann daraus eine echte Partnerschaft werden.
Bitte hört Euren Pferden zu, wenn sie Euch etwas mitteilen wollen!
