Die Ausbildung am Boden nimmt in der Reitkunst einen großen Teil der Gesamtausbildung ein. Was früher selbstverständlich war – nämlich die Arbeit mit dem Pferd an der Hand zur Vorbereitung auf spätere Aufgaben – ist heute stark in Vergessenheit geraten.
Im Freizeitr
eiter-Bereich hat sich die Bodenarbeit inzwischen etabliert als abwechslungsreiche Beziehungsarbeit, was sehr wertvoll für den Vertrauensaufbau sein kann.
In Sportreiterkreisen wird diese Art der Beschäftigung mit dem Pferd hingegen eher als Spielerei abgetan und belächelt. Hier beschränkt sich die Ausbildung in den Reitschulen meist auf die Vorbereitung der Erlangung des Abzeichens der Reiterlichen Vereinigung.
Dabei ist die Arbeit am Boden viel mehr als Spielerei!
Durch ein sinnvoll aufgebautes Training kann dem Pferd am Boden gesundheitsschonend und -fördernd Bewegungskompetenz vermittelt werden. Selbst die reiterlichen Hilfen können schon vom Boden aus erklärt werden. Die Position des Menschen neben Pferd ermöglicht demselben einen anderen Blick auf Bewegungsabläufe als dies vom Sattel aus möglich ist.
Gleichzeitig wird der Mensch vom Pferd geschult, nämlich in dessen Kommunikationskompetenz! Oft fragen wir uns, warum das Pferd nicht macht, was wir von ihm verlangen. Die richtige Frage wäre hier: Was genau können wir ändern, damit uns das Pferd verstehen kann?!
Die Ausbildung am Boden schult also Mensch und Pferd!
